Logopädie

Allgemeines

Ärztliche Verordnung

Eine logopädische Behandlung muss ärztlich verordnet werden.
Die Verordnung kann durch den

– Hausarzt
– Kinderarzt
– HNO-Arzt
– Kieferorthopäden
– Zahnarzt
– Neurologen

erfolgen.

Behandlung und Indikation

Der Beginn der Therapie muss spätestens 14 Tage nach Ausstellung der Verordnung sein, ansonsten verliert sie ihre Gültigkeit.

Die Kosten der Behandlung werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen, da die Logopädie zur medizinischen Grundversorgung gehört. Erwachsene ab 18 Jahren müssen jedoch eine Zuzahlung leisten.

Indikationskatalog

http://www.heilmittel-katalog.de

Indikationsschlüssel und Einzelheiten wie z.B. die mögliche Gesamtverordnungsmenge je Diagnose erfahren.

Sprachentwicklung
Bis zum 6. Monat

Das Baby reagiert auf Geräusche, es bewegt die Augen, den Kopf in Richtung der Klangquelle. Es lallt, erzeugt Geräusche.

Lassen Sie sich beraten, wenn…

Ihr Kind verstummt auf einmal, nimmt keinen Blickkontakt auf, reagiert nicht auf Geräusche, reagiert auf Berührung abwehrend.

Ab dem 12. Monat (1. Lebensjahr)

Das Kind führt einfache Aufträge („Bring den Ball“) aus, sagt einfache Wörter wie „Mama“ und reagiert auf seinen Namen.e.

Lassen Sie sich beraten, wenn…

Ihr Kind bildet keine Lallketten („dada“), verwendet keine ersten Wörter, kommuniziert nur mit Gestik und Mimik, zieht sich zurück.

Ab dem 18. Monat

Das Kind versteht einfache Sätze („Papa fährt Auto“), benennt bekannte Dinge („Ball“) und gebraucht immer mehr neue Wörter.

Lassen Sie sich beraten, wenn…

Ihr Kind hört auf einmal auf zu sprechen, spricht zunehmend unverständlicher, d.h. die Laute und Wörter klingen verwaschen, nur die Eltern verstehen, was das Kind sagt.

Ab dem 24. Monat (2. Lebensjahr)

Das Kind versteht längere Sätze („Papa fährt mit dem Auto“), sagt auf Nachfrage seinen Namen, bildet erste 2-3 Wortsätze.

Lassen Sie sich beraten, wenn…

Ihr Kind spricht nur wenige Wörter wie „Mama“, wird von Fremden meistens nicht verstanden, kann keine 2-Wort-Sätze bilden. Sie haben das Gefühl, Ihr Kind versteht Sie nicht.

Ab dem 36. Monat (3. Lebensjahr)

Das Kind versteht längere Sätze („Papa fährt mit dem Auto“), sagt auf Nachfrage seinen Namen, bildet erste 2-3 Wortsätze.

Lassen Sie sich beraten, wenn…

Ihr Kind spricht nur wenige Wörter wie „Mama“, wird von Fremden meistens nicht verstanden, kann keine 2-Wort-Sätze bilden. Sie haben das Gefühl, Ihr Kind versteht Sie nicht.

Ab dem 48. Monat (4. Lebensjahr)

Das Kind beginnt komplexe Sätze zu bilden, (ich will trinken, weil ich Durst habe) kann vom Alltag erzählen.

Lassen Sie sich beraten, wenn…

Ihr Kind spricht noch oft unverständlich, bildet sehr kurze Sätze („Papa baut ein Haus“), macht auffällig viele grammatische Fehler („Papa Haus baut“), kann kaum zusammenhängend über Erlebtes erzählen.

Störungsbilder

Störungsbilder
Sprachstörungen bei Kindern

entstehen durch Störungen des Spracherwerbsprozesses.

Alle Bereiche des Sprachsystems können betroffen sein:

– Lautsystem/Aussprache (Phonetik und Phonologie)

– Wortschatz (Semantik/Lexikon)

– Grammatik/Satzbau (Morphologie/Syntax) und allgemein

– die Kommunikationsfähigkeit (Pragmatik).

Es zeigen sich Störungen sowohl beim Verstehen und Sprechen, als auch in kommunikativen Situationen und/oder bei der Entwicklung von schriftsprachlichen Fertigkeiten wie Lesen und Schreiben.

Verzögerte Sprachentwicklung

Betroffen können folgende Bereiche sein:

– Wortschatz

– Sprachverständnis

– Aussprache

– Grammatik

– pragmatisch-kommunikativen Kompetenzen

Es können ein oder mehrere aber auch alle sprachlichen Bereiche betroffen sein. Neben den rein sprachlichen Schwierigkeiten liegen häufig auch außersprachliche Verzögerungen vor, wie z.B. Probleme, Gehörtes wahrzunehmen und zu verarbeiten, motorische Defizite, mangelnde Konzentrationsfähigkeit etcn.

Late Talker - Late Bloomer

Abgeklärt werden sollte  auch ein allgemein verspäteter Sprechbeginn. Dieser kann vorliegen, wenn ein Kind mit ca. 2 Jahren weniger als 50 Wörter spricht und z.B. keine Zweiwortäußerungen verwendet.

Aussprachestörung (Dyslalie)

Während des Spracherwerbs ist es normal, dass nicht sofort alle Laute korrekt ausgesprochen werden. Manche Kinder haben allerdings Schwierigkeiten einen bestimmten Laut zu erwerben und ersetzen ihn,  nicht mehr altersgerecht, durch einen anderen Laut oder lassen ihn ganz weg.

Beeinträchtigung des Redeflusses: Stottern/Poltern

Echtes Stottern ist abzugrenzen von entwicklungsbedingten Unflüssigkeiten.

Es kommt zu Wiederholungen und Dehnungen von Lauten,Silben, Wörtern, Satzteilen oder Blockierungen mit mehr oder weniger starken Begleitsymptomen.

 Von Poltern spricht man, wenn das Sprechen unrhythmisch ist, überhastet und mit unpräziser Aussprache, oft mit Weglassen von Wortenden.

Auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen

Obwohl das Hörorganintakt ist, besteht eine Störung der Weiterleitung und Verarbeitung der Höreindrücke vom Innenohr zum Gehirn.

Verschiedene Teilbeeinträchtigungen sind z.B. die mangelhafte Unterscheidung ähnlich klingender Laute, reduzierte Merkfähigkeit /eingeschränkte  Konzentrationsfähigkeit auf Gehörtes.

Kindliche Stimmstörungen

Wenn stimmliche Auffälligkeiten über einen längeren Zeitraum bestehen, sollte das Kind bei einem HNO-Arzt oder Phoniater (Spezialist für die Stimme) vorgestellt werden. Eine logopädische Therapie hilft, Strategien für einen günstigeren Stimmgebrauch  zu entwickeln.

Sprach-/Sprech- und weitere Störungen bei Erwachsenen
Aphasie

Man bezeichnet als Aphasie eine zentrale Störung, die erst nach Abschluss des Spracherwerbs auftritt. Sie erstrecken sich auf das Sprechen und Verstehen , auf Lesen und Schreiben.

Es gibt leichte Störungen bei denen hauptsächlich die Wortfindung gestört ist, bis zur globalen Störung, bei der kaum ein verständliches Wort gesprochen werden kann.

Dysarthrie

Verwaschenes, schlecht verständliche Aussprachemit neurologischer Ursache

Laryngektomie

Bei Stimmverlust nach Kehlkopfentfernung leistet die Logopädin Hilfestellung beim Erlernen einer Ersatzstimme.

Stimmstörungen

Heiserkeit, Stimmversagen, Veränderungen im Stimmklang,  der Sprechmelodie,  Belastbarkeit und Missempfindungen bis hin zu Schmerzen sind Kennzeichen einer Stimmstörung. Neben der Sprechstimme kann auch die Singstimme betroffen sein.

Schluckstörungen

Beim Schlucken und beim Sprechen sind dieselben Muskelgruppen aktiv. Wir schlucken nicht nur beim Essen und Trinken, sondern auch Tag und Nacht eine Menge Speichel, etwa 2000 mal pro Tag. Schluckstörungen stellen eine ganz erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität dar. Sich zu verschlucken kann schwerwiegende Folgen haben, z.B. eine Aspirationspneumonie. (Lungenentzündung)

Neurologisch bedingte Schluckstörungen treten oft mit  einem Schlaganfall, bei Morbus Parkinson oder  anderen neurologischen Erkrankungen  auf. 

Bei Kindern treten Schluckstörungen zumeist im Rahmen einer myofunktionellen Störung auf, dabei handelt es sich um die Beeinträchtigung von Kraft und/oder Koordination der am Schlucken beteiligten Muskulatur im Gesichtsbereich, der Lippen und der Zungenmuskulatur. Eine logopädische Therapie erfolgt  dann meist begleitend zu einer kieferorthopädischen Behandlung.

Wie sieht eine logopädische Behandlung bei mir aus?

Die Eingangsdiagnostik bildet die Grundlage für die Therapieziele und die Erarbeitung eines individuellen Behandlungskonzeptes. Die Ergebnisse der Diagnostik und das Behandlungskonzept werden im Verlauf der Therapie immer wieder geprüft und den Fortschritten angepasst. Am Ende jeder Stunde planen wir Zeit für eine kurze Besprechung ein.

Auf Ihren Wunsch nehmen ich  bei Bedarf  Kontakt mit dem Kindergarten, der Schule sowie anderen behandelnden Therapeuten auf. Der Arzt, der die Verordnung ausgestellt hat, erhält regelmäßig Therapieberichte, die auch mit Ihnen besprochen werden. .

Hausbesuche sind möglich, bei ärztlicher Verordnung.

Weitere Adressen:

Beratungsstellen

Kinderzentrum Maulbronn – Klinik für Kinderneurologie und Sozialpädiatrie
Knittlinger Steige 21
75433 Maulbronn
Tel: 07043/16-0
Fax: 07043/16-251
info@kize.de
www.kize.de

 

Sonderpädagogische Beratungsstelle an der Pestalozzischule Bretten-Diedelsheim
Seestraße 25
75015 Bretten-Diedelsheim
Tel: 07252/95 85 85
Fax: 07252/95 85 86
kontakt@pestalozzischule-bretten.de

 

Sonderpädagogische Beratungsstelle an der Eduard-Spranger-Schule Bretten-Gölshausen
Dr. Friedrich-Schmitt-Str.22
75038 Oberderdingen
Tel: 07045-200910
Fax: 07045-2009133
sekretariat@pfs-oberderdingen.de
https://paulafuerstschule.de/ 

Diakonie Bretten – Psychologische Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche
Kirchplatz 3
75015 Bretten
Tel: 07252/58690-0
Fax: 07252/59690-99
Bretten@diakonie-laka.de
www.diakonie-laka.de

 

Dysphagie Ambulanz am Klinikum Karlsbad Langensteinbach
Diagnostik (Videofluoroskopie) und Therapie von stationären und ambulanten Patienten
Leiter: Andreas Farr, Logopäde
Guttmannstraße 1
76307 Karlsbad
Tel: 07202/61 34 49 (AB)
Fax: 07202/61 61 61
andreas.farr@kkl.srh.de
www.klinikum-karlsbad.de/therapie/logopaedie

Phoniater

Dr. med. Norbert Dreiner
FA für Phoniatrie u.

Pädaudiologie/HNO-Heilkunde
Dr.-Gerhard-Pusch-Str. 3
74906 Bad Rappenau
Telefon: 07264/913344
Fax: 07264/913345


Abt. Phoniatrie und Pädaudiologie

Am Städtischen Klinikum Karlsruhe
Moltkestr. 90
76133 Karlsruhe
Tel: 0721-974-2530
Fax: 0721-974-2509
monika.tigges@klinikum-karlsruhe.de
www.klinikum-karlsruhe.com/medizin/kopfkliniken/hno

Abt. für Phoniatrie/Pädaudiologie
am Diakonissenkrankenhaus
Karlsruhe-Rüppurr
Diakonissenstraße 28
76191 Karlsruhe
Tel: 0721-889-2241
FAX 0721 889-3907
hno@diak-ka.de
www.diak-ka.de

 

Abt. Phoniatrie und Pädaudiologie
Universitätsklinikum Heidelberg (Kopfklinik)
Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg
Telefon: 06221/56-7235
Fax: 06221/56-5732
cornelia.hornberger@med.uni-heidelberg.de
www.klinikum.uni-heidelberg.de

 

Abt. HNO – Schluckstörungen
Katharinenhospital 
Kriegsbergstraße 60
70174 Stuttgart
Telefon: 0711/278-33290
Fax: 0711/278-33208
www.klinikum-stuttgart.de

 

Sprachheilschulen

Astrid-Lindgren-SchuleSonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum
Förderschwerpunkt Sprache
Josefstraße 3
76694 Forst
Tel: 0721/936-60110
Beratungsstelle für Sprachbehinderte
Schulkindergarten für Sprachbehinderte
sekretariat@als-forst.de
www.als-forst.de


Erich Kästner-Schule für Sprachbehinderte und Hörgeschädigte
Moltkestraße 136
76187 Karlsruhe
Sonderpädagogische Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche mit Sprachauffälligkeiten
Pädaudiologische Beratungsstelle für Hörgeschädigte
Schulkindergarten für Sprachbehinderte und Hörgeschädigte
Schule für Sprachbehinderte und Hörgeschädigte
Tel: 0721/133-4771
Fax: 0721/133-4779
poststelle@eks-ka.de
www.eks-ka.de

Schlossparkschule für Sprachbehinderte
Schulberg 17
75175 Pforzheim
Tel: 07231/391137
Beratungsstelle für sprachauffällige Kinder 
Schulkindergarten
www.schlossparkzentrum-pforzheim.de

 

Gebrüder-Grimm-Schule für Sprachbehinderte
Schillerstraße 7
74072 Heilbronn
Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche
Schulkindergarten
Tel: 07131/56-2471
Fax: 07131/56-2475
www.ggs.hn.schule-bw.de